Geschichtliches zu unserer Chorgemeinschaft

Am 10.05.1950 lud Volksschuldirektor Hans Petschar zu einer Versammlung in den Gasthof Pirker in Latschach . 18 Personen aus Latschach und Umgebung waren dieser Einladung gefolgt. Am 18.05.1950 fand die erste Hauptversammlung statt, bei der die Bestätigung der Vereinsgründung erfolgte und eine Vereinsleitung gewählt wurde.

Die Chorleitung übernahm der Initiator, VSDir . Hans Petschar , zum ersten Obmann wurde Hans Tragatschnig gewählt.

Bei der ersten Probe am 01.06.1950 waren als Gründungsmitglieder anwesend:

Agnes Baumgartner, Jakob Pfeifer, Hermi Baumgartner, Erna Preßlauer , Marluise Fritz, Albine Samonigg , Eleonore Inschik , Josef Schumi , Brigitte Mathiaschitz , Erwin Sereinig , Gerhard Mathiaschitz , Otilie Simonitsch , Lothar Mathiaschitz , Hilde Skarbina , Maria Mikula , Friedrich Staunig sen., Rudolf Moser, Margarethe Stroy , Stefan Moser, Maria Tarmann , Käthe Oder, Anni Toff, Hans Petschar , Hans Tragatschnig , Sophie Petschar und Pauline Wochinz

Der neue „Gemischte Chor“ absolvierte nur wenige Tage später seinen ersten Auftritt im Rahmen der Liedertafel der Sängerrunde Thörl-Maglern . Die erste eigene Liedertafel fand dann im darauffolgenden September im Gasthof Pirker in Latschach statt

Am 27.04.1951 übernahm Georg Kugi die musikalische Leitung. Georg Kugi war bis 20.05.1988 der Motor unserer Gemeinschaft. Mit ihm setzten ein spürbarer musikalischer Aufschwung und die Erweiterung der Kulturarbeit ein. Georg Kugi war bis zu seinem Tod im Jahre 2002 eine große Stütze des Vereines.

 

 

Das erste Jahrzehnt unseres Vereinsbestehens war nicht nur durch eine Reihe von Mitwirkungen bei Veranstaltungen inner- und außerhalb des Dorfes geprägt, sondern auch durch eine Vielzahl von Eigenveranstaltungen, darunter z.B. der Sängerbesuch in Schlanders , der Heimat von Georg Kugi , das erste Sommerfest als Vorläufer des Latschacher Kirchtages, das erste Fest der Heimat sowie das erste Latschacher Weihnachtssingen. Der aufstrebende Tourismus bot ein weiteres Betätigungsfeld für die SängerInnen .

Fixer Bestandteil sind ab nun auch die „Wochenend-Proben“, die von den SängerInnen gerne angenommen werden. Sie dienen nicht nur der Verbesserung des Könnens, sondern auch der Förderung der Gemeinschaft.

Im Jubiläumsjahr 1975 wurde im Kulturhaus der Kompositionswettbewerb „Kärntner-Lied 1975“ veranstaltet, zu dem alle Kärntner Lied-Komponisten eingeladen wurden. In den Jahren danach stellte sich die Dorfgemeinschaft oftmals in den Dienst des Tourismus. Neben vielen Auftritten innerhalb des Gemeindegebietes wurden aber auch Kontakte mit Chören aus anderen Bundesländern und aus Deutschland geknüpft. Die SängerInnen denken noch heute besonders gerne an die Kulturfahrten nach Herrstein / Idar-Oberstein (Deutschland) zurück.

Auch der seit 1979 jährlich veranstaltete Ball der Dorfgemeinschaft Latschach entwickelte sich zu einer liebgewordenen Tradition und erfreute sich nicht zuletzt dank der sehr professionellen Mitternachtseinlagen größter Beliebtheit.

Das vierte Jahrzehnt unseres Bestehens war geprägt von Sängerfahrten nach Deutschland (Idar-Oberstein, München), Gegenbesuchen der befreundeten Chöre, und vielen Mitwirkungen bei kulturellen Veranstaltungen in Kärnten (hier sind besonders der Besuch in Bad Eisenkappel und der Auftritt beim Volksliedsingen des Kärntner Sängerbundes in St. Veit hervorzuheben), sowie von unzähligen Eigenveranstaltungen, die zum ersten Mal durchgeführt wurden.

Am 04.07.1980 fand erstmals das von der Dorfgemeinschaft ins Leben gerufene Burghofsingen im Burghof der Ruine Finkenstein statt. Die Veranstaltung war die Initialzündung für den späteren Bau der Burgarena Finkenstein. Das bald zur Tradition gewordene Burghofsingen wurde im Jahr 1985 um die Wiederaufführung des „Fürstensteins“ in der Burgarena erweitert. Im selben Jahr erfolgte auch der erste Auftritt des Frauenterzettes anlässlich des Latschacher Weihnachtssingens.

Im Jahre 1985 wurde anlässlich eines Festabends die von den Sängerinnen in den Nähkursen angefertigte Rosentaler Tracht präsentiert. Im selben Jahr umrahmte der Chor die Eröffnung des neuen Latschacher Kindergartens durch Herrn Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger.

Die erste Plattenaufnahme und TV-Aufnahmen trugen dazu bei, dass der Chor auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt wurde.

Ein großes Anliegen der Dorfgemeinschaft ist seit Anbeginn die Mitgestaltung der Messen in der Pfarrkirche Latschach . Seit seiner Gründung pflegt der Chor neben dem deutschen weltlichen auch das geistliche und zum Teil auch lateinische Liedgut. Nach Einführung der deutschen Sonntagsmesse übernahm der Chor auch die gesangliche Umrahmung der Feiertagsmessen, einzelner Begräbnisse und Trauungen. Georg Kugi studierte viele geistliche Chorwerke ein, die nicht nur bei Messen, sondern auch bei den seit 1977 stattfindenden geistlichen Liederabenden und Mariensingen zur Aufführung gelangten, die gemeinsam mit dem Slowenischen Kulturverein „ Jepa – Baško jezero “ veranstaltet werden. Bei diesen Abenden wird der Chor auch oft von Streichern, Bläsern und einer „Stubenmusik“ begleitet. Höhepunkte dieses Jahrzehnts war zweifelsohne das große Abschiedskonzert von Georg Kugi im Jahre 1988. An diesem unvergesslichen Abend wuchs der Chor über sich selbst hinaus und erntete großes Lob von den Kritikern. Georg Kugi trat als aktiver Chorleiter zurück. Er wurde zum Ehrenchorleiter ernannt und erhielt vom Kärntner Sängerbund das goldene Ehrenzeichen. Zu seinem Nachfolger wurde Mag. Josef Urschitz bestellt, und die Funktion als Chorleiter-Stellvertreterin übernahm Heidi Binter . Die beiden neuen Chorleiter setzen in jeder Hinsicht die qualitätsvolle Arbeit ihres großen Vorgängers fort.

 

Das Jubiläumsjahr 1990 begann wegen des Umbaues des Kulturhauses leider ohne den Ball der Dorfgemeinschaft. Am Abend der feierlichen Neueröffnung des Kulturhauses feierte man dort nicht nur „40 Jahre Dorfgemeinschaft Latschach “, sondern auch das zehnjährige Marktrecht der Gemeinde Finkenstein. Während des Jahres fanden noch viele Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr statt. Im selben Jahr wurde auf Initiative der Dorfgemeinschaft das „Komitee zur Schaffung einer neuen Orgel für die Pfarrkirche Latschach “ gebildet.

Die SängerInnen gingen aber auf Kulturreisen. Die Auftritte in Innsbruck bei der Kärntner Landsmannschaft und in Aichwald (Deutschland), der Partnergemeinde von Finkenstein, anlässlich des 100-jährigen Bestandsjubiläums, riefen bei allen Beteiligten viele positive Gefühle hervor. Im Juli dieses Jahres feierte unser sehr geschätzter Ehrenchorleiter Georg Kugi seinen 70. Geburtstag. Auch die folgenden Jahre waren sehr arbeitsintensiv. Hervorzuheben sind besonders die Burghofsingen der Jahre 1992 (850. Wiederkehr der ersten Erwähnung von Finkenstein) und 1995. Bei letzterem wurde unter großem persönlichem Aufwand das Stück „Der hohe Gefangene auf Burg Finkenstein“ von Georg Kugi (Regie Maximilian Achatz ) aufgeführt. Das Publikum war von dem brillant inszenierten Schauspiel restlos begeistert.

Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war aber zweifelsohne das Jahr 1996: die Segnung der neuen Orgel in der Pfarrkirche Latschach . Das auf Anregung der Dorfgemeinschaft gegründete Orgelkomitee – und hier vor allem Georg Kugi – hat keine Mühen gescheut und alle nur erdenklichen Möglichkeiten ausgeschöpft, um dieses „Jahrhundertwerk“ in Latschach zu errichten. Die von dem Ferlacher Orgelbauunternehmen Ottitsch gebaute „Königin der Instrumente“ mit 19 Registern wurde von Bischof Dr. Egon Kapellari in einer sehr feierlich gestalteten heiligen Messe gesegnet. Im November 1998 wurde im Kulturhaus mit großem Erfolg ein Liederabend unter dem Motto „Auf und der Gams n?ch “ veranstaltet. Die zünftigen Jagdlieder, die schmetternden Jagdhornklänge und die originellen verbindenden Worte von DI Josef Mihaljevic wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.

Im Jahre 1999 besuchte unser Chor Schlanders , die Heimatstadt von Georg Kugi . Die Mitwirkung beim Mariensingen in der dortigen Pfarrkirche war für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Im Jahr 2000 wurde das 50jährige Bestandsjubiläum natürlich ausgiebig gefeiert. Bei einem Liederabend im Mai wurde die im renommierten Tonstudio Weikert aufgenommene CD „ ... und da See is a Spiagl “ dem zahlreich erschienenen Publikum präsentiert. 

Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildete im November ein Chorkonzert unter dem Titel „ å ba Vogl sing her ...“. Zur Aufführung gelangten geistliche und weltliche Melodien, Gospels, Kärntner Lieder und „swingende Songs“.

Das Jahr 2002 brachte vereinsintern eine Änderung: Die Dorfgemeinschaft wurde neu strukturiert. Bei Chor, Volkstanz-, Trachtenfrauen- und Laienspielgruppe nahm der Arbeitsaufwand zu, daher wurden die einzelnen Teilorganisationen verselbständigt.

Im Frühjahr nahm der Chor gemeinsam mit den Kulturvereinen der Marktgemeinde Finkenstein eine CD mit dem Titel „I, da Faaker See“ auf. Der Liederabend im Mai stand unter dem Motto : „Wenn's grean werd, wenn's schean werd“.

Auch der Liederabend des Chores im Juni - als Gastchor wurde der MGV Petzen eingeladen - riss das Publikum zu regelrechten Begeisterungsstürmen hin. 

Neben den vielen Terminen, die schon zur Tradition geworden sind, war zweifellos die Chorreise Anfang Dezember nach Innsbruck der Höhepunkt des Jahres schlechthin. Hier konnten sich die Damen des Chores erstmals in der wunderschönen neuen Rosentaler Tracht präsentieren.

Der Chor war im Jahre 2004 an 128! Tagen im Dienste der Kultur unterwegs. Im März wurde im Tonstudio Weikert eine Advent-CD aufgenommen. Die Strapazen der CD-Aufnahme haben sich mehr als bezahlt gemacht, in der Vorweihnachtszeit gingen die CDs weg wie die warmen Semmeln.

Für das kleine Jubiläumsjahr 2005 hat sich die Dorfgemeinschaft Latschach wieder viel vorgenommen. Der Chor nahm im Juli am „Finkensteiner Kultursommer“ teil.

Mit einem Festkonzert unter dem Motto „Ziagt da Herbst übar's Land“ feierte die DG Latschach am 18.November offiziell ihr 55-jähriges Bestandsjubiläum. Bei diesem stimmungsvollen Abend im vollbesetzten Kulturhaus Latschach konnte unser Verein einmal mehr seine Vielseitigkeit beweisen. Der Chor, das Quartett und das Terzett unter Mag. Josef Urschitz und Heidi Binter boten dem begeisterten Publikum ein abwechslungsreiches Programm. Mit ihren schwungvollen Tänzen konnte auch die Volkstanzgruppe die Besucher in ihren Bann ziehen. Der „MGV Almrausch“ aus Arnoldstein und die „Jauntaler Streich“ trugen ebenfalls wesentlich zum gelungenen Abend bei. Gerhard Lepuschitz riss mit seinen humorvollen Zwischentexten das Publikum zu Lachstürmen hin.

Der Höhepunkt dieses Liederabends war die Verleihung des Kärntner Landeswappens durch LH Dr. Jörg Haider.

Obfrau Mag. Barbara Puschan betonte in ihrer Rede, wie wichtig es sei, Volkskultur als Notwendigkeit anzusehen. Kulturreferent GR Hans Kopeinig bezeichnete die DG Latschach als einen der wichtigsten Kulturträger der Marktgemeinde Finkenstein.

Das Jahr 2007 brachte große Veränderungen mit sich. Die bereits 2002 durchgeführte Teilverselbständigung der einzelnen Gruppen unter dem Dach der Dorfgemeinschaft Latschach mündete in eine volle Selbständigkeit der Gruppen. Der Chor kehrte sozusagen zu seinen Wurzeln zurück und möchte sich auf seinen ureigensten Zweck, das Singen, und auf die Nachwuchsarbeit konzentrieren. Dazu wurde das 1. Schnuppersingen im Dorfhotel Schönleitn durchgeführt. Dieser Singnachmittag hat bereits erste Früchte getragen und zwei neue Sängerinnen zum Verein geführt, der sich in „FaakerSeeKlång“ umbenannt hat.

<<zurück>>